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Bewerbung als Quereinsteiger

Bewerbungstipps
13.05.2022

Sie wünschen sich einen Jobwechsel und möchten in einem fremden Berufsfeld Fuß fassen? Dann sind Sie nicht allein: Der Quereinstieg ist heute alles andere als eine Seltenheit. Dem Job-Portal StepStone zufolge arbeiteten im Jahr 2019 bereits 25 Prozent der Beschäftigten in einem anderen Berufsfeld, als ihre ursprüngliche Ausbildung vorsieht. Gute Nachrichten gibt es auch für Berliner*innen: In der Hauptstadt finden sich bundesweit die meisten Stellenausschreibungen mit der ausdrücklichen Möglichkeit zum Quereinstieg. Insgesamt also gute Chancen für Ihre Bewerbung als Quereinsteiger*in! In diesem Ratgeber finden Fachfremde nützliche Bewerbungstipps. Wir zeigen, worauf es bei Bewerbungsanschreiben, Lebenslauf und Anlagen ankommt. Außerdem erfahren Sie hier, welche Berufsgruppen besonders offen für fachfremde Bewerber*innen sind.

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Das ideale Bewerbungsschreiben als Quereinsteiger*in

Inhaltlich und formal unterscheidet sich das Bewerbungsanschreiben als Quereinsteiger*in kaum von einer herkömmlichen Bewerbung. Hier möchten zukünftige Arbeitgeber*innen mehr über die Motivation der Bewerber*innen erfahren. Zudem interessieren sie sich dafür, mit welchen Fähigkeiten und Eigenschaften die potenziellen Neuzugänge das Unternehmen bereichern.

Ein wichtiger Bewerbungstipp zum Anfang: Bezeichnen Sie sich in Ihrem Bewerbungsschreiben niemals ausdrücklich als Quereinsteiger*in. Grund hierfür ist, dass der Begriff automatisch auf Ihre (noch) fehlende Erfahrung in der Branche aufmerksam macht. Dass Sie sich beruflich neu orientiert haben, geht zudem ohnehin aus Ihrem Lebenslauf hervor und muss daher nicht zusätzlich in den Fokus rücken. Aber keine Sorge: Das beste Mittel gegen mögliche Vorurteile bei Personaler*innen ist ein überzeugendes Anschreiben.

Die richtige Struktur für das Bewerbungsanschreiben

Einleitung, Hauptteil, Schluss: Der klassische Aufbau für das Anschreiben gilt auch für die Bewerbung als Quereinsteiger*in. So finden sich die Personalverantwortlichen mühelos zurecht, was Ihnen einen Vorteil vor anderen Bewerber*innen verschafft. Das ideale Bewerbungsschreiben ist nicht länger als eine Seite. Verwenden Sie für Einleitung und Schluss jeweils einen kurzen Absatz von vier bis fünf Zeilen. Den meisten Raum bekommt der Hauptteil. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, worauf es bei den drei Abschnitten jeweils ankommt.

Einleitung

„Hiermit möchte ich mich auf die Stelle als XY bewerben.“ Weniger aufregend können Sie Ihr Bewerbungsschreiben wohl kaum eröffnen. Dabei ist es gerade für Quereinsteiger*innen wichtig, frühzeitig aufzufallen und nicht wegen fehlender Anforderungen voreilig aussortiert zu werden. Beginnen Sie deshalb am besten, indem Sie Ihre Motivation für die Bewerbung darstellen. Gehen Sie zum Beispiel auf ein konkretes Merkmal des Unternehmens oder der Stellenausschreibung ein. Wirbt die Ausschreibung oder die Website des Unternehmens mit guten Weiterbildungsmöglichkeiten? Dann können Sie darauf direkt Bezug nehmen, um Ihr Interesse an der Stelle zu begründen. So zeigen Sie, dass Sie sich mit Ihrer Wunschfirma auseinandergesetzt haben, und Sie Ihre Bewerbung als Quereinsteiger*in nicht wahllos verschicken.

Übrigens: Auf welchem Weg Sie die offene Stelle entdeckt haben, ist für Personaler*innen in der Regel ebenfalls nicht relevant. Gehen Sie auf den ersten Kontakt mit dem Unternehmen nur dann ein, wenn Sie sich bereits persönlich mit Mitarbeiter*innen ausgetauscht haben – etwa in einem Telefonat, auf einer Jobmesse oder einem anderen Anlass.

Beispiel für die Einleitung des Anschreibens
Sehr geehrte Frau Schmidt, unser Gespräch auf der Berliner Jobmesse hat mich nachhaltig von der Beispiel GmbH überzeugt. Vor allem Ihr soziales Engagement und das umfangreiche Weiterbildungsangebot haben mich sehr angesprochen. Deshalb möchte ich Ihren Vertrieb gerne mit meiner langjährigen Erfahrung im Bereich XY unterstützen.

Hauptteil

Im Hauptteil ihres Bewerbungsschreibens können Quereinsteiger*innen fehlende Erfahrung in einer Branche wettmachen. Hier geht es vor allem darum, die eigenen Beweggründe für den Jobwechsel darzulegen. Versuchen Sie, eine Brücke von Ihren Interessen und Fähigkeiten hin zu Ihrem Wunschjob zu bauen. Besonders wertvoll sind hier auch die Stationen Ihres Lebenslaufs, die sich logisch mit dem neuen Berufsfeld verbinden lassen. Ideal, aber nicht zwingend erforderlich sind zum Beispiel Weiterbildungen oder Projekte, die eine gemeinsame Schnittmenge mit Ihrem Wunschjob aufweisen. Auf diese Weise wirkt Ihr Jobwechsel nicht wie eine spontane Entscheidung, sondern als logisches Ergebnis einer „natürlichen“ Entwicklung.

Apropos Weiterbildungen: Zusätzliche Qualifikationen bedeuten für Ihre Bewerbung als Quereinsteiger*in immer einen Mehrwert! Schließlich bedeutet der Quereinstieg automatisch, dass Sie sich viel neues Wissen aneignen müssen. Bereits absolvierte Weiterbildungen bezeugen Ihre Lernbereitschaft – auch wenn sie thematisch nicht hundertprozentig den Anforderungen der Stelle entsprechen. Insgesamt sollte der Hauptteil Ihres Bewerbungsschreibens Optimismus und persönliches Engagement ausstrahlen.

Auch andere Soft Skills lassen sich gut im Hauptteil des Anschreibens unterbringen. Haben Sie vorher als Teil eines Teams gearbeitet oder sogar eine Abteilung geleitet? Dann gehen Sie auf Ihre Sozialkompetenz, Teamfähigkeit oder Führungsqualitäten ein. Andere Berufsgruppen – etwa Lehrer*innen oder Projektmanager*innen – sind für ihre hohe Stressbelastung bekannt. Mit diesem Hintergrund können Sie zum Beispiel Ihre Belastbarkeit und Ihr Organisationstalent glaubhaft rüberbringen.

Schluss

In den Schlussteil des Bewerbungsschreibens gehört ein freundlicher Abschiedsgruß. Außerdem können Sie hier Ihre Vorfreude auf ein Bewerbungsgespräch signalisieren. Darüber hinaus sollten Sie hier noch zwei Details ansprechen: Geben Sie Ihr frühestes Einstiegsdatum (gegebenenfalls ab sofort) sowie Ihr Wunschgehalt an. Sofern die Stellenausschreibung noch kein konkretes Gehalt oder eine Tarifklasse angibt, nennen Sie Ihr angestrebtes Brutto-Jahresgehalt.

Wichtig: Selbstverständlich ist Ihre Gehaltsvorstellung für Arbeitgeber*innen besonders interessant. Informieren Sie sich deshalb unbedingt im Vorfeld, welche Gehälter in der Branche, im jeweiligen Bundesland und auf welcher Erfahrungsstufe üblich sind. Passende Quellen hierfür sind zum Beispiel Online-Jobportale. Diese führen häufig Gehaltsspiegel für verschiedene Berufsfelder, mit denen Sie sich einen Überblick verschaffen können. Auch die Größe des Unternehmens spielt eine Rolle – so zahlen große Konzerne in der Regel besser als kleinere Betriebe.

Gleichwohl müssen Sie damit rechnen, dass Sie als Quereinsteiger*in zunächst leicht unter dem branchentypischen Durchschnittsgehalt eingeordnet werden. Angesichts der fehlenden Arbeitserfahrung ist dies in einem gewissen Maß leider normal. Allerdings sollten Sie sich wegen Ihres Quereinstiegs nicht als Bewerber*in zweiter Klasse fühlen! Wenn Ihnen der Gehaltsvorschlag von Arbeitgeber*innenseite deutlich zu niedrig vorkommt, brauchen Sie selbstverständlich nicht anzunehmen.

Beispiel für den Schluss des Anschreibens
Ich freue mich darauf, Sie in einem Vorstellungsgespräch persönlich kennenzulernen. Als Verstärkung für Ihr Team stehe ich Ihnen gerne ab dem 01.05.2022 zur Verfügung. Mein jährliches Wunschgehalt liegt bei 38.000 Euro brutto.
Mit freundlichen Grüßen Max Mustermann

Lebenslauf für Quereinsteiger*innen

Auch der Lebenslauf unterscheidet sich bei einem Quereinstieg kaum von dem einer Fachkraft. Für eine erfolgreiche Bewerbung sollten Quereinsteiger*innen allerdings besonders auf die richtige Gewichtung achten. Konzentrieren Sie sich besonders auf die Stationen aus Ihrem Berufsleben, die am relevantesten für Ihren Traumjob sind. Darunter fallen zum Beispiel Tätigkeiten, die der ausgeschriebenen Stellen ähneln oder bei denen Sie bereits mit der neuen Branche in Kontakt gekommen sind. Gegebenenfalls können Sie auch andere Stationen ausführlicher darstellen, wenn Sie dort vorteilhafte Qualifikationen und Erfahrungen für die neue Stelle gesammelt haben.

Für eine lückenlose Darstellung erwähnen Sie auch weniger wichtige Tätigkeiten. Halten Sie diese jedoch kurz und knapp. Einen echten Trumpf haben Sie als Quereinsteiger*in auf der Hand, wenn Sie Ihr Engagement und Ihre Lernbereitschaft mit einem konkreten Nachweis verdeutlichen können. Praktika und Fortbildungen, mit denen Sie fehlendes Wissen aufgearbeitet haben, sind ein hervorragender Beleg für Ihre Anstrengungen. Mit ihrer Hilfe zeigen Sie, dass Sie sich intensiv auf den Jobwechsel vorbereitet haben und sich das neue Berufsfeld aktiv erschließen möchten.

Die richtigen Zeugnisse für die Bewerbung als Quereinsteiger*in

Fachkräfte können ihre Arbeitserfahrung in der Regel mit Ausbildungs- und Arbeitszeugnissen untermauern. Für Quereinsteiger*innen gestaltet sich die Wahl der Anlagen hingegen schwieriger: Welche Zeugnisse und Referenzen sollten Sie Ihren Bewerbungsunterlagen beifügen?

Eine gute Orientierungshilfe haben Sie sich mit dem Lebenslauf bereits selbst erstellt (siehe oben). Neben Ihren Abschlusszeugnissen von Schule, Ausbildung und/oder Studium nehmen Sie diejenigen Nachweise in die Anlagen auf, die für Ihre Wunschstelle am relevantesten sind. Am besten belegen Ihre Anlagen also genau die Fähigkeiten und Kompetenzen, auf die Sie schon im Lebenslauf ausführlicher eingegangen sind.

Besonders wertvoll für Ihre Bewerbung sind Zertifikate von Weiterbildungen und Praktika, mit denen Sie sich auf den Jobwechsel vorbereitet haben. Je nach Art Ihres Wunschjobs eignen sich vielleicht auch eine Projektliste oder Arbeitsproben, um Ihre Erfahrung und Kompetenzen zu verdeutlichen. Darüber hinaus spricht ein Empfehlungsschreiben immer für Engagement und Kompetenz. Viele Arbeitgeber:innen stellen das Dokument auf Nachfrage aus – auch als Ergänzung zum Arbeitszeugnis. Insgesamt sollten Sie beim Quereinstieg auf folgende Anlagen achten:

  • Arbeits- oder Zwischenzeugnis
  • spezielle Anlagen, soweit gefordert (z. B. Führerschein)
  • Zertifikate über relevante Praktika und Weiterbildungen
  • Empfehlungsschreiben der letzten Stelle (falls vorhanden)
  • Abschlusszeugnis von Schule, Ausbildung und/oder Studium
  • Arbeitsproben oder Publikationen (je nach Branche erforderlich)

Unser Tipp: Ob fachfremd oder berufserfahren: In unserem Beitrag finden Sie ausführliche Infos für die Zusammenstellung Ihrer Bewerbungsanlagen und zu deren richtiger Reihenfolge.

Besonders offen für Quereinsteiger*innen: IT und Vertrieb

Auf dem Weg zum Traumjob nehmen vor allem Beschäftigte in der IT-Branche und im Vertrieb häufig einen Umweg, wie das Job-Portal StepStone ermittelt. Oft bringen fachfremde Interessent:innen wichtige Kompetenzen aus Ihrem bisherigen Berufsleben mit, auch wenn Sie nicht alle Hard Skills auf dem klassischen Wege erlernt haben – etwa als Teil der Ausbildung. Besonders viele Jobangebote, die keine Branchenerfahrung voraussetzen, bieten zudem die Bereiche Personalwesen, Logistik und Administration.

Weniger geeignet für den Quereinstieg erscheint das Ingenieurwesen: Zwar sucht die Branche intensiv nach Fachkräften, allerdings sind nur wenige Stellenausschreibungen offen für Quereinsteiger*innen. Hier bilden spezielles Fachwissen und Erfahrung eine wesentliche Anforderung für die Einstellung.

Fazit: Gleiches Format – andere Schwerpunkte

Insgesamt brauchen Sie als Quereinsteiger*in nicht mit einer vollkommen anderen Art der Bewerbung zu rechnen. Denn der Quereinstieg ändert nur wenig an Form und Inhalt Ihrer Bewerbungsunterlagen. Lediglich bei der Darstellung Ihrer Stärken und Kompetenzen müssen Sie sich unter Umständen etwas umgewöhnen. Diese brauchen einen stärkeren Fokus, um die fehlende Erfahrung in einem Berufsfeld argumentativ wettzumachen. Unser Bewerbungstipp für ein gelungenes Konzept beim Quereinstieg: Heben Sie relevante Fähigkeiten und Soft Skills hervor, die Sie diese aus Ihrem bisherigen Berufsleben mitbringen, und verbinden Sie diese mit dem angestrebten Traumjob. So geben Sie Ihrem Jobwechsel einen nachvollziehbaren Kontext und entschärfen die fehlende Branchenerfahrung.

Kostenlose Beratung für Ihre Bewerbung

Sie haben weitere Fragen rund um die Jobsuche? Dann besuchen Sie uns gerne an einem unserer drei Standorte in Berlin. Unsere Job-Expert*innen beraten Sie gerne kostenlos.

FAQ rund um die Bewerbung als Quereinsteiger*in

Wie formuliere ich eine Bewerbung als Quereinsteiger*in?

Inhaltlich und formal unterscheiden sich Bewerbungen von Quereinsteiger*innen und Fachkräften kaum voneinander: Ihr Bewerbungsanschreiben sollte nicht länger als eine DIN-A4-Seite ausfallen. Strukturieren Sie den Text mit einer kurzen Einleitung, einem umfangreichen Hauptteil und einem knappen Schluss. Bei der Formulierung sollten Quereinsteiger*innen allerdings auf ein paar Besonderheiten achten.

Bei einem Quereinstieg muss Ihr Anschreiben frühzeitig positiv auffallen. Vermeiden Sie daher im Einstieg unbedingt Floskeln. Gehen Sie stattdessen direkt auf Ihre Motivation ein – am besten, indem Sie einen Teil der Stellenausschreibung oder des Unternehmensprofils direkt aufgreifen. Im Hauptteil legen Sie Ihre Kompetenzen und Eigenschaften dar, die für die neue Stelle wichtig sind. Stellen Sie Ihre berufliche Neuorientierung dabei nicht als spontane Entscheidung dar, sondern als einen Prozess mit Ihrer Wunschstelle als Ziel. Vermeiden Sie es außerdem, sich selbst als Quereinsteiger*in zu bezeichnen, da Sie so den Fokus ungewollt auf Ihre fehlende Erfahrung lenken. Rechnen Sie beim Formulieren Ihres Gehaltswunschs im Schlussteil damit, dass manche Unternehmen für Quereinsteiger*innen ein niedrigeres Einstiegsgehalt vorsehen.

Was können Quereinsteiger*innen statt Erfahrung in der Bewerbung schreiben?

Statt auf Arbeitserfahrung in der Branche müssen sich Quereinsteiger*innen beim Bewerbungsschreiben und im Lebenslauf auf andere Fähigkeiten und Eigenschaften konzentrieren, die für ihren Traumjob wichtig sind. Allerdings können auch Fachfremde ihre Erfahrung positiv einfließen lassen. Häufig erfordert schon der alte Beruf bestimmte Skills, die auch auf der ausgeschriebenen Position nützlich sind. Auf solche Zusammenhänge sollten Sie bei Ihrer Bewerbung besonders eingehen.

Auf welche Zeugnisse kommt es beim Quereinstieg an?

Die folgenden Zeugnisse und anderen Dokumente sollten Sie Ihrer Bewerbung als Quereinsteiger*in hinzufügen:

  • Arbeits- oder Zwischenzeugnis
  • spezielle Anlagen, soweit gefordert (z. B. Führerschein)
  • Zertifikate über relevante Praktika und Weiterbildungen
  • Empfehlungsschreiben der letzten Stelle (falls vorhanden)
  • Abschlusszeugnis von Schule, Ausbildung und/oder Studium
  • Arbeitsproben oder Publikationen (je nach Branche erforderlich)